A94 Lärmbelastung
Die Lärmbelastung durch die nahe Autobahn A94 ist teilweise sehr hoch. Die Lärmbelastung hängt von vielen Faktoren ab (Verkehrsdichte/LKW-Anteil/Wetter/Windrichtung) ab. Es hat sich in den vergangenen 3 Jahren seit Eröffnung der Autobahn herauskristallisiert, dass die Lärmbelästigung am schlimmsten ist, wenn viele LKW unterwegs sind. Konkret kann man das an Feiertagen erkennen, wo der der Lärm meist erträglich ist, wenn keine LKWs unterwegs sind.
Trotz vieler Versprechungen von Politikern und Autobahndirektion wurde vom ÖPP-Konsortium auf der Autobahn-Fahrbahn rund um Schwindkirchen kein offenporiger "Flüsterasphalt" verbaut, sondern nur ein billiger, dünner DSH-V Belag, der speziell bei LKW-Reifen keinerlei Lärmminderung bringt. Dazu wurden auch noch einige Lärmschutz-Lücken gelassen, wie z.B. zwischen Goldachtal-Brücke und PWC-Anlage. Daneben wurden viele Lärmschutz-Wände nicht bis obenhin mit hochabsorbierendem Material ausgebaut, sondern speziell bei den Brücken in den obenen Bereichen aus rein optischen Gründen mit Plexiglas ausgeführt.
In der Summe ist der Lärmschutz für Schwindkirchen meilenweit hinter den Versprechungen von Politik und ABD. Wir Schwindkirchner und die Stadt Dorfen sollten hier gravierende Nachbesserungen einfordern.
In Pastetten scheint der Lärm nach der Erneuerung des dortigen DSH-V Belags im Jahr 2022 wesentlich leiser geworden zu sein.
Gut möglich, dass die Erneuerung des aktuellen Belags auch für Schwindkirchen gravierende Verbesserung bringen würde.
Günther, Ferdinand und Fred erkundigen sich nach möglichen Verbesserungen,
- speziell in Bezug auf mögliche anstehende Fahrbahn-Erneuerungen in den kommenden Jahren
- Möglichkeiten für Lückenschließungen.
Die Grafik unten zeigt die von der Autobahndirektion mathematisch berechnete Lärmbelastung im Bereich Schwindkirchen - jedoch nicht eine tatsächlich gemessene Belastung.
Die Lärmbelastung von der A94 hängt stark von der Art der Fahrzeuge und vom Wetter (z.B. Windrichtung) ab.
So ist es besonders laut an Wochentagen mit viel LKW-Verkehr und Westwind. Nun zeigt sich leider, dass die Lärmschutzmaßnahmen (DSH-V Fahrbahnbelag und Schallschutzwände) bei weitem nicht ausreichen, um den Lärm der A94 wirksam abzuhalten.
Das war alles schon weit vor dem Bau der A94 bekannt.
Aktionen für die Stadt Dorfen
Auf der A94 soll es angeblich eine "Regelerneuerung des Fahrbahnbelags in den Jahren 2025/2026 geben.
Die Stadt/Stadtrat Dorfen soll aufgefordert werden, bis spätestens Ende 2023 bei der Autobahn GmbH eine Information einzuholen, wann diese Regelerneuerung stattfinden wird und Einsicht in die Planung des neuen Belages möglich ist. Wenn diese vorliegt oder nicht rausgegeben wird, kann in 2024 noch vom jetzigen Bürgermeister/Stadt eine politische Eskalation gefordert werden.
Auf folgender Webseite wird ausfühlich der ganze Mist mit dem mangelhaften Fahrbahnbelag erläutert.
Aus dem Lärm-Prüfbericht der Autobahndirektion geht außerdem hervor, dass auf der Isental-Autobahn ein DSH-V Belag aufgebracht wurde, der gar nicht als *lärmmindernd* klassifiziert ist: https://bi-schwindkirchen.de/fakten/dsh-v-belag
Auf den Webseiten der Stadt Dorfen finden sich keine aktuellen Informationen zu dem (speziell für Schwindkirchen) wichtigem Thema
https://www.dorfen.de/bauenplusmobilitaetplusumwelt/mobilitaet/laermbelastung-durch-die-a94/
Letzter Eintrag ist von 2021:
Im Juli 2021 appellieren Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der elf Kommunen entlang der Isentalautobahn A 94 gemeinsamen in einem Brief an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), den Lärmschutz an der 33 Kilometer langen Neubaustrecke zu verbessern.
Seither ist nicht viel passiert zu diesem Thema von Seiten der Stadt Dorfen.
Im Gegenteil: Eine Klage gegen die Regierung/Planungsbehören darf für die Stadt Dorfen nichts kosten.
Nur wenn die Rechtsschutzversicherung zahlt, hält Dorfen an der Attacke auf den Planfeststellungsbeschluss fest.
https://www.merkur.de/lokales/erding/dorfen-ort28598/94-klage-darf-nichts-kosten-91696656.html
https://www.merkur.de/lokales/erding/dorfen-ort28598/parteigeplaenkel-an-der-laermtrasse-90404383.html
Weiter Streit an der A94: „Parteigeplänkel“ an der Lärmtrasse
Erstellt: 10.04.2021, 09:00 Uhr
Von: Timo Aichele
Lücken im Lärmschutz wie hier bei Schwindkirchen prangert die örtliche BI an.
Die Offenen Briefe zwischen CSU-Parteifreunden haben noch keine Lösung für den A94-Lärm gebracht. Die BI Schwindkirchen fordert nun konkrete Maßnahmen statt leerer Versprechungen
Dorfen – Besserer Lärmschutz an der A 94 – darin scheinen sich Politiker aller Lager einig zu sein. Auf konkrete Maßnahmen warten die Betroffenen jedoch seit der Eröffnung des Teilstücks. Daran ändert vorerst auch eine öffentliche CSU-Brieffreundschaft wenig. Einen Offenen Brief seiner Parteifreunde aus dem Landkreis hat Ministerpräsident Markus Söder noch nicht beantwortet, die Reaktion von Verkehrsministerin Kerstin Schreyer bringt auch noch nichts Greifbares. Die BI Schwindkirchen reagiert mit klaren Forderungen.
„Weiteres Parteigeplänkel und leere Versprechungen wollen wir Bürger nicht mehr hören – sondern endlich ein einheitliches Vorgehen der gewählten Vertreter des Landkreises Erding und der Stadt Dorfen“, schreibt BI-Sprecher Anton Brenninger in einem Offenen Brief an CSU-Politiker im Landkreis.
Bei bisherigen Lärmmessungen „wurden die Grenzwerte der Autobahndirektion knapp geschrammt“, erklärt der Schwindkirchener. Besonders gravierend sei der Lärm durch den Schwerlastverkehr. Das Lkw-Verkehrsaufkommen liege aber bereits bei über 80 Prozent der Prognosewerte für 2025, erläutert Brenninger, Es bestehe also Handlungsbedarf.
Tempolimits
Das für ein paar Monate gültige Tempolimit habe nichts gebracht, weil damit die lauten Laster nicht ausgebremst worden seien, erklärt Brenninger. Daher fordert die BI Tempo 60 für Lkw plus Tempo 120 oder 130 für Pkw. „Für uns Betroffene ist es verwunderlich, dass die Einführung eines dauerhaften Tempolimits auf der A94 nicht möglich ist – jedoch im Münchener Außenbereich ein Tempolimit nun neu an fünf Autobahnbereichen eingeführt wurde“, schreibt Brenninger.
Neuer Schutzwall
Zwischen dem Rastplatz Fürthholz und der Brücke östlich davon gibt es keinen durchgängigen Lärmschutz. Daher verteilt sich der Lärm dort ungehindert über das Goldachtal. Das muss sich laut der BI ändern.
Wände auf Brücken
Auf sechs Autobahnbrücken gibt es nur transparente Sichtschutzwände. Die BI fordert ihren Ersatz durch hochabsorbierende Schutzwände.
Zwei Meter höher
Die BI fordert auch einen höheren Lärmschutzwall nördlich der A 94 bei Schwindkirchen. Statt einer Erhöhung um zwei Meter könne auch eine hochabsorbierende Schutzwand wie bei Heldenstein installiert werden.
Lückenschluss
Mit weiteren Schutzwänden zwischen Pastetten und Weidenbach müssen laut der BI Lücken im Lärmschutz geschlossen werden.
Laut einer Pressemitteilung des Landratsamts hat Verkehrsministerin Schreyer in ihrer Antwort auf den Offenen Brief der CSU-Politiker aus dem Landkreis darauf hingewiesen, dass Lärmschutzwände und Fahrbahnbelag den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Dennoch habe die Ministerin in ihrem Schreiben zugesichert, „dass ihr Haus zeitnah mit dem Bund als verantwortlichem Baulastträger Gespräche führen wird, um zu prüfen, inwieweit zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden können, um die Situation vor Ort zu verbessern“.
Landrat Martin Bayerstorfer ist laut dieser Presseerklärung „sehr erfreut“ über die Reaktion von Schreyer. „Es wäre mir unverständlich, wenn das Wohl der Bürgerinnen und Bürger vor Ort auf Dauer den Kürzeren ziehen würde, wenn technisch eigentlich die Möglichkeiten da wären, hier Abhilfe zu schaffen“, wird er zitiert.
Auch die SPD pocht auf Verbesserungen. Bundestagskandidatin Magdalena Wagner ließ sich laut einer Presseerklärung der Genossen von Heiner Müller-Ermann zu den Verkehrs-Hotspots rund um Dorfen führen: B 15, Bahn und A 94. Sie macht sich demnach ein Argument ihres örtlichen Parteifreunds zueigen: Laut § 41 des Bundesimmissionsschutzgesetzes sei beim Bau von Straßen der „Stand der Technik“ einzuhalten.
Als Sprecher der Aktionsgemeinschaft gegen die Isentalautobahn weist Müller-Ermann auf die undurchsichtige Situation durch den Bau des Teilstücks durch ein privates Konsortium im Rahmen einer Öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP) hin.
Zu Verbesserungen des Lärmschutzes erklärt er: „Anordnen und überwachen müssen dies diejenigen, die den Autobahnbau mittlerweile in ein Zuständigkeitschaos ohnegleichen überführt haben. Dies zu entwirren, kann jedoch nicht Aufgabe der Anwohner sein.“ Der Bund als Finanzier, die bauverantwortliche Staatsregierung und die Regierung von Oberbayern als planfeststellende Behörde müssen nun „ohne schuldhaftes Zögern die ÖPP-Firmen zwingen, aus ihren erklecklichen Gewinnen all jene Nachrüstungen zu finanzieren, die zur Einhaltung des § 41 BImSchG notwendig sind“, erklärt der langjährige Streiter gegen diese Trasse.
[Bild- und Textquelle: https://www.merkur.de]