Hochwasserschutz für Schwindkirchen

Yvonne Ihme und Ralf Steiner aus Schwindkirchen haben einen  Brandbrief an Bgmst. Grundner und verschiedene Stadträte geschrieben bzgl. der Problematik mit dem Hochwasser am  Georgenbach, das seit Eröffnung der Autobahn wesentlich schlimmer geworden ist und öfter über die Ufer tritt.

Yvonne Ihme und Ralf Steiner aus Schwindkirchen haben einen Folgebrief  an den Bgmst Grundner und Stadträte geschrieben mit der Bitte/Aufforderung, umgehend mit den Hochwasserschutzmaßnahmen zu beginnen.

Zu dieser Problematik gibt es auch einen Bericht im ZDF über Hochwasser in Kaidach und Georgenbach durch die A94:
          https://www.zdf.de/politik/laenderspiegel/laenderspiegel-vom-6-august-2022-100.html


Aktuell sieht die Problematik mit dem Hochwasser am Georgenbach aus wie Pfusch beim Bau der Autobahn.
Die Stadt Dorfen und die Regierung von Obb sind nun gefordert, hier schnellstens Abhilfe zu schaffen.
z.B. durch:
      - bestehendes Rückhaltebecken beim SC-Sportheim ausbaggern lassen für mehr Kapazität
      - neues Rückhaltebecken in Kaidach zum Schutz vor Hochwasser für ein Anwesen in Kaidach und im Georgenbach

Außerdem gibt es noch andere Problemstellungen bzgl Hochwasser in Schwindkirchen, die untersucht werden müssen
      - Hochwasserschutz Höhenberger/Schilterner Straße
      - Überlauf neue/alte Goldach
      - Hochwasserschutz Schwindkirchen Dorfmitte  (Hochwasser aus der Richtung Kreuzberg/Schule)


Aktionen der Stadt Dorfen in Bezug auf Sturzflut-Risikomanagement
        https://www.dorfen.de/bauenplusmobilitaetplusumwelt/bauen/sturzflut-risikomanagement-stadt-dorfen/   
           Sturzflut-Risikomanagement Stadt Dorfen
           Die vergangenen Jahre haben gezeigt, das Starkregen-Ereignisse überall - selbst in Hanglagen fernab der Gewässer - zu Überflutungen führen können. In der Fachwelt ist man sich einig, das Starkregen sowohl in Ihrer Häufigkeit als auch in Ihrer Intensität zunehmen werden.

           Um der Gefahr aktiv zu begegnen erstellt die Stadt Dorfen derzeit mit Fördermitteln des Freistaats Bayern ein integrales Konzept zum kommunalen Sturzflut-Risikomanagement. In diesem werden Gefahren aus Starkregen mittels Computer-Simulationen erkannt, betroffene Anwohner und Firmenbetriebe gewarnt und effektive Maßnahmen zum Schutz vor Starkregen erarbeitet. Dabei wird die Stadt Dorfen von dem auf Starkregen spezialisierte Fachbüro SPEKTER unterstützt.
       ...
           Nach Fertigstellung der Computersimulationen werden die Ergebnisse des Sturzflut-Risikomanagements den Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt. Ein genauer Termin wird noch bekannt gegeben.


Dorfen: Hochwasserschutz: Eine Flutmulde für den Seebach (merkur.de)

Das Dorfener Hochwasserschutzkonzept sieht Maßnahmen in mehreren Bereichen im Stadtgebiet vor.
Dorfen – In der Sitzung des Umwelt-, Natur- und Klimaausschusses wurde das Konzept für die vier Hochwasser-Hotspots Grüntegernbach, Schwindkirchen, das Gebiet am Seebach sowie den Bereich Dorfen Süd vorgestellt. Entsprechend groß war das Interesse: Über 20 Zuhörer drängten sich am Dienstagabend im Sitzungssaal des Rathauses. „Wir machen unsere Hausaufgaben – das sind wir den Bürgern schuldig“, sagte Rathauschef Heinz Grundner.
Dass die Maßnahme oft nicht so schnell gehen, wie es sich die Betroffenen wünschen, liege an der aufwendigen Planung, vielen Analysen und Grundstücksverhandlungen sowie Genehmigungsverfahren und dem Diktat der Finanzierung, erklärte der Bürgermeister.

Schwindkirchen
Ein weiterer Hotspot ist Schwindkirchen, wo Görgenbach und Goldach immer wieder für Hochwasser sorgen. Hier soll ein Rückhaltebauwerk Abhilfe schaffen. Seit dem Bau der A94 gibt es dort allerdings regelmäßig Überflutungen. „Das Problem ist das Wasser, das von der Autobahn herunterkommt“, monierte Unterreitmeier. Doch die Autobahn GmbH sei auf Tauchstation gegangen, so der Ingenieur. „Die sind an keiner Lösung interessiert.“ Im Gegenteil, in Berlin werde argumentiert, das Problem habe es auch schon vor dem Bau der A94 gegeben.
„Und nun?“, fragte Stadtrat Martin Heilmeier (LDW). „Die Anwohner können klagen“, riet Unterreitmeier. Zuvor müsste allerdings das Landratsamt zugeben, dass hier Fehler gemacht wurden. Grundner versicherte: „Das Thema ist bei uns allen auf dem Schirm.“


Auszug aus dem Bericht in der SZ zu der Problematik "Schwindkirchen Überschwemmungen Autobahn"
            https://www.sueddeutsche.de/muenchen/erding/a94-dorfen-schwindkirchen-ueberschwemmungen-autobahn-1.5621553

Jürgen Dietrich, der Leiter des Dorfener Tiefbauamts, ist ein erfahrener Beamter, der die Tücken der Behördenwege genauso kennt wie die ständigen Probleme auf Baustellen aller Art. Doch an diesem Abend war er ernsthaft und sichtlich verärgert. Im Planfeststellungsverfahren für die Isentalautobahn war im Bereich westlich von Schwindkirchen der Bau von Versickerungsbecken vorgesehen, die selbst einem hundertjährigen Regenereignis standhalten sollten, erklärte er. In der Bauphase habe sich dann aber herausgestellt, dass wegen ungünstiger Bodenverhältnisse das Wasser gar nicht, wie gedacht, versickern würde. Stattdessen wurden "Änderungen und Einleitungen in Gewässer vorgenommen, die für diese Abflussmengen offensichtlich nicht ausgelegt sind", so Dietrich. Über diese Änderungen wurde die Stadt Dorfen, wie bereits bei den Planänderungen zum Lärmschutz auf Autobahnbrücken, im Genehmigungsverfahren nicht informiert.


Dorfen: 17 Hochwasser-Hotpots rund um Dorfen (merkur.de)

Hochwasser-2021

https://www.merkur.de/lokales/erding/dorfen-ort28598/17-hochwasser-hotpots-91667855.html
17 Hochwasser-Hotpots rund um Dorfen
Erstellt: 15.07.2022, 09:00 Uhr
 
Von: Timo Aichele
 
Zum reißenden Strom wurde die Staatsstraße 2084 am 30. August 2021 in Schwindkirchen. Seit dem Bau der A 94 finden dort regelmäßig Überflutungen statt.
Das kommunale Konzept für Sturzfluten-Risikomanagement ist fertig. Die Stadträte diskutieren vor allem über Schwindkirchen, wo die Probleme durch die A 94 ausgelöst wurden.
 
Dorfen – Das neue Konzept zum kommunalen Sturzfluten-Risikomanagement bedeutet für die Stadt Dorfen gewaltige Hausaufgaben und – sollten sie alle umgesetzt werden – millionenschwere Investitionen. 17 Hochwasser-Hotspots listet die Studie auf, die Ende 2018 in Auftrag gegeben worden war. Gerade die Ereignisse der vergangenen Jahre unterstreichen die Dringlichkeit. In der Sitzung des Umwelt-, Natur- und Klimaausschusses wurden erstmals die Risikosteckbriefe für jeden gefährdeten Bereich öffentlich vorgestellt. Entsprechend groß war das Interesse: Über 40 Zuhörer drängten sich am Mittwochabend im Sitzungssaal des Rathauses.
 
In Workshops soll der Stadtrat nun eine Prioritätenliste erarbeiten. Schließlich sind es teure und langwierige Projekte, die oft Grundstücksverhandlungen und aufwendige Genehmigungsverfahren mit sich bringen.
 
Das vorliegende Konzept beinhaltet auch noch keine baureifen Planungen. Vielmehr wurden hydraulische Simulationsmodelle erstellt, die Gefährdungslagen durch hundertjährliche Starkregenereignisse abbilden. Daraus wurden Schutzmaßnahmen abgeleitet.
 
Der Ausschuss beschloss allerdings einstimmig, drei Maßnahmen vorzuziehen:
 
1. den Schutz Oberdorfens vor dem Seebach. Ende August 2021 war dort eine ganze Siedlung derart abgesoffen, dass 200 Menschen evakuiert werden mussten.
 
Wegen der Dramatik der Ereignisse läuft dieses Projekt schon. Am kommenden Montag stellt das Ingenieurbüro Aquasoli in einer Anwohnerversammlung eine detaillierte Planung vor.
 
2. den Schutz Grüntegernbachs vor dem Baderbächlein. Dort sind ein ganzes Wohngebiet und das Feuerwehrhaus bedroht. „Hier hatten wir schon zweimal die Situation. Da können wir nicht auf eine Priorisierung warten“, erklärte Tiefbauamtsleiter Jürgen Dietrich.
 
3. der Schutz Schwindkirchens vor dem Görgenbach.
 
Bürgermeister Heinz Grundner (CSU) warnte vor Illusionen, dass das gesamte Gemeindegebit in kürzester Zeit hochwassersicher gemacht werden könne. Das Konzept zeige die Punkte auf, „an denen wir in den nächsten Jahren Sicherheit schaffen wollen“. Die Wichtigkeit für die Zukunft unterstrich Martin Heilmeier (LDW): „Es darf uns nicht mehr passieren, dass wir Bebauungspläne ins Hochwasser reinsetzen.
...
Der Görgenbach war vom Büro Spekter aufgrund der Simulationen zunächst nicht als Hotspot identifiziert worden. Doch wegen jährlicher Überschwemmungen in der jüngeren Vergangenheit ist die Stadt dort bereits tätig. Schwindkirchen wurde daher nachträglich in das Konzept aufgenommen. Der konkrete Risikosteckbrief wird derzeit erarbeitet.
Gerade diese Überflutungen empörten die Räte im Ausschuss. Die Probleme treten nämlich erst seit Bau der A 94 auf. Die Autobahngesellschaft habe mehrfach Hinweise auf die Entwässerung ignoriert und funktionierende Verrohrungen überbaut, schimpfte Dietrich. Die Straßenentwässerung münde teils in der Landschaft.
„Wir kämpfen mit der Autobahngesellschaft schon seit Jahren darum“, berichtete der Leiter des städtischen Tiefbauamts. Beim Starkregen am Pfingstsonntag 2022 wurden wieder einige Anwesen in Schwindkirchen überschwemmt. Anwohner haben dies der Stadt gemeldet, die wiederum kurz darauf eine in einer E-Mail bei der Autobahn GmbH um Aufklärung über Einleitungsstellen und -mengen in den Görgenbach bat.
„In Kaidach wird eine 600er-Leitung direkt auf Gebäude zugeleitet“, beschrieb Dietrich. Das habe die Stadt bereits 2019 bei Landratsamt, Autobahndirektion und Wasserwirtschaftsamt gemeldet. Auf eine Antwort wartet das Rathaus seither vergeblich. Überflutungen hätten sich jährlich wiederholt – „Aber es passiert nix“.
Um das Problem in Griff zu bekommen, hat die Stadt bereits auf eigene Initiative ein Rückhaltebecken gebaut. 2020 habe es noch nicht die gewünschte Wirkung gezeigt, nach einem Umbau sei es dann 2021 besser gewesen, berichtete Dietrich. Diese Eigeninitiative sei nötig gewesen. „Denn wir uns darüber mit der Autobahngesellschaft streiten, dann tun wir das in fünf Jahren immer noch“, erklärte der Fachbereichsleiter.
„Es ist mehr als ärgerlich, dass wir von anderen Behörden im Ungewissen gehalten werden“, kritisierte Grundner. Dieses Verhalten ziehe sich „wie ein roter Faden“, durch den gesamten Genehmigungs- und Bauprozess der A 94, meinte auch Günther Drobilitsch (GEM).
„Die Schwindkirchener sind Opfer des ÖPP-Verfahrens geworden“, schloss Heiner Müller-Ermann (SPD). Denn die Aufteilung der Kompetenzen zwischen öffentlicher Hand und Privatwirtschaft habe zu einer „Aufhebung der Kontrollmöglichkeiten“ geführt. Er forderte, vor allem die Regierung von Oberbayern als Genehmnigungsbehörde in die Pflicht zu nehmen.

[Bild-und textquelle: https://www.merkur.de]

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