Georg von Dillis (1759-1841)
Dillis Status am Dorfplatz
Dillis Statue mit Brunnen
Grab der Eltern von Georg-von-Dillis auf dem Schwindkirchner Friedhof
Information aus der Dorferneuerungs-Broschüre
Georg von Dillis (1759-1841)
Die Familie der Dillis ist seit 1690 im Matrikel nachweisbar. Die Männer sind als Jäger, später Revierförster in Grüngiebing ausgewiesen. Auch die Frauen stammen aus der engeren Umgebung. Maximilian Johann Georg wurde am 26.12.1759 als ältester Sohn des kurfürstlichen Revierförsters Wolfgang und seiner Frau Elisabeth beim Jager in der Gmain geboren. Georg besuchte in München das Gymnasium und nahm bereits damals Zeichenunterricht. Anschließend studierte er in Ingolstadt Theologie und wurde 1782 zum Priester geweiht. Er übte aber nie ein Pfarramt aus und ließ sich 1786 von seinen Seelsorgepflichten entbinden. Er nahm weiter Zeichenunterricht und unterrichtete selbst Kinder adeliger Familien. Im Auftrag von Rumford stellte er Ansichten der Landschaften Oberbayerns in Aquarellen dar. Er reiste viel (u. a. Mittelmeerraum). Er war ab 1790 Inspektor an der Galerie im Hofgarten, gehörte zu den bedeutendsten Malern Süddeutschlands und hatte grundlegenden Einfluss auf die Münchener Malschule. 1808 wurde er Professor für Landschaftsmalerei an der neugegründeten Akademie. Unkonventionell verbindet er die Auffassungen des späten 18. Jahrhunderts mit den späteren Münchner Freilichtmalern. Er ist Mitbegründer der Münchner Landschaftsschule. Auch auf dem Gebiet der Bildnismalerei war Dillis ein bedeutender Vertreter, obwohl es nur ein Nebenprodukt war. Dillis prägte das Münchner Kulturleben mit, stand er doch in engstem Kontakt zum Hof. Als Museumsmann stellte er sein großes Talent in den Aufbau der Gemäldesammlungen. Geschickt beratend, vermittelnd und bestimmend, war er ein Kunstmanager ganz neuen Typs. Der Aufbau der Pinakothek (Einweihung 7.4.1826) und die Inventarisierung der Gemäldebestände zählten zu seinen Aufgaben. Münchens Sammlungen wären ohne Georg von Dillis um viele Schätze ärmer.
Wikipedia Eintrag zu Johann Georg von Dillis:
Johann Georg Dillis, ab 1808 von Dillis (* 26. Dezember 1759 in Gmain bei Schwindkirchen, heute Dorfen; † 28. September 1841 in München), am 19. Mai 1808 in den persönlichen Adelsstand erhoben, war ein deutscher Maler, der heute vor allem für seine Darstellungen des bäuerlichen Lebens und seine Reiseskizzen bekannt ist. Er gehört zu den bedeutendsten deutschen Künstlern der Zeit um 1800 und gilt als wichtigster Vertreter der sog. Münchner Schule.
Zu seiner Zeit war Dillis als Maler praktisch unbekannt. 1790 war er als kurfürstlicher Bilder-Galerie-Inspector verbeamtet worden und avancierte 1822 zum königlichen „Central-Gallerie-Direktor“, wodurch er zeitgenössische Prominenz erlangte. Sein Wirken hier ist der Nachwelt am bekanntesten durch die Konzeption der Alten Pinakothek in München, bei der sich Dillis unter anderem vom Louvre inspirieren ließ. Zwischen 1808 und 1814 war er Professor für Landschaftsmalerei an der Münchner Akademie. Über die Verwaltungstätigkeit und den Zeitmangel für künstlerische Aktivitäten hat er sich zunehmend beklagt. Einige seiner Landschafts- und Portraitgemälde gehören seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Sammlungsbestand der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München.
Bildquelle: Alfred Mayerhofer
Textquellen: www.landentwicklung-oberbayern.de, https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Georg_von_Dillis
https://www.ovb-online.de/muehldorf/kultur/schwindkirchen-feiert-seinen-kuenstler-458369.html
Schwindkirchen feiert seinen Künstler
Erstellt: 02.09.2009
Kulturreferent Wolfgang Lanzinger (links), Koordinator Franz Wimmer (stehend Mitte) und Projektleiter Franz Streibl (Dritter von rechts, stehend) erstellen zusammen mit der Schwindkirchener Landjugend die Schautafeln mit Texten für die Dillis-Ausstellung.
Bis vor rund 30 Jahren wurden in Schwindkirchen keine Geschichten über Johann Georg von Dillis erzählt. Der Grund: Er ließ sich zum Priester weihen, erteilte den Mitgliedern der adligen Familien Zeichenunterricht, fand Gefallen an dem adligen Leben und gab sein Priesteramt wieder zurück. Außerdem tauchte in der Geburtsurkunde Grüngiebing, Gemeinde Obertaufkirchen, damals Diözese Salzburg als Geburtsort auf und eben nicht - der Wahrheit entsprechend - Gmain in der Gemeinde Schwindkirchen.
Denn tatsächlich wurde Johann Georg von Dillis am 26. Dezember 1759 beim "Jager in der Gmain" geboren. Von 1765 bis 1777 besuchte er in München die Jesuitenschule, im Anschluss studierte er bis 1782 in Ingolstadt Theologie und wurde dort drei Tage vor dem Heiligen Abend zum Priester geweiht.
Schon in seiner Studienzeit erteilte er in angesehensten adligen Familien Zeichenunterricht. Sein großes Talent sprach sich bis zum Bayerischen Hof durch, 1786 gab von Dillis sein Priesteramt auf und wurde von den kirchlichen Pflichten entbunden.
In dieser Zeit machte von Dillis Bekanntschaft mit Graf Rumford und wurde um 1790 zum Inspektor der Kurfürstlichen Bildergalerie in München und später zum Direktor ernannt. Für seine bis dahin geleisteten Verdienste wurde von Dillis geadelt und durfte sich ab 1808 Ritter Johann Georg von Dillis nennen. Große Verdienste erwarb er sich vor allem, weil er beim Einmarsch der Franzosen die Bilder der Galerie in Sicherheit bringen konnte. Außerdem gelang es ihm zahlreiche geraubte Kunstgegenstände 1815 aus Paris zurückzuholen. Gleichzeitig brachte er auch die von Napoleon gestohlene Laokoongruppe dem Vatikan in Rom zurück.
Als Vertrauter des Kronprinzen und späteren Königs Ludwig I. war er bei dessen Reisen, Bilder- und Skulptureinkäufen fast immer dabei. Schließlich erhielt er den Auftrag, ein Museum zu bauen um die Schätze auszustellen. Um 1822 begann er mit der Planung der Alten Pinakothek. Für den Bau holte er sich Anregungen des Pariser Louvre. 1826 erfolgte die Grundsteinlegung und nach zehnjähriger Bauzeit wurde die Pinakothek feierlich eröffnet.
Von 1834 bis 1835 erstellte von Dillis die Anordnung der Bilderhängung in der Pinakothek, die heute noch Gültigkeit hat. Am 28. September 1841 starb er in München.
Darüber hinaus hat von Dillis viele Aquarelle gemalt und vor allem Menschen in bayerischen Trachten dargestellt. Diese Bilder sind eine wichtige Quelle der bayerischen Trachtenforschung und ein Dokument für die heutigen Trachtenvereine. Beerdigt ist der ehemalige Bürger aus Schwindkirchen im alten Münchener südlichen Friedhof.
Die Pfarrei Schwindkirchen und die Stadt Dorfen veranstalten vom 17. bis 25. Oktober anlässlich des 250. Geburtstages eine Dillis-Woche. Unter anderem wird eine Ausstellung im "Wolfgang Meier Haus" zu sehen sein. Zusammen mit Franz Streibl projektiert und gestaltet die Katholische Landjugend Schwindkirchen derzeit die Ausstellung, die einen Querschnitt der erstellten Bilder von Johann Georg von Dillis ergeben soll. Da die Originale zwischen 20000 und 30000 Euro wert sind, blieb den Veranstaltern gar nichts anderes übrig als mit Kopien auf Tafeln und erklärenden Texten zu arbeiten.
Bericht über den Maler Georg von Dillis im Dorfener Anzeiger vom 19.6.2024